Die goldene Ära des Klavierspiels und ihre selbstspielenden Wunder - neu erlebt - Schweizer Drehorgel-Club

Direkt zum Seiteninhalt

Die goldene Ära des Klavierspiels und ihre selbstspielenden Wunder - neu erlebt

Nachrichten


Sonderausstellung vom 19. September 2024 bis 30. November 2025
                         
Noch vor 150 Jahren musste man, um in den Genuss von  Musik zu kommen, entweder eine musikalische Aufführung besuchen oder  selbst musizieren. Ab 1878 vollzog sich dann eine Zeitenwende. Mit  Phonograph und Grammophon wurde Musik technisch reproduzierbar. Die  Geräte traten einen Siegeszug an und wurden zum Massenmedium.

Es sollte aber noch Jahrzehnte dauern, bis Tonaufnahmen qualitativ mit  einer Live-Aufführung mithalten konnten. Insbesondere das Klavier mit  seinem grossen Tonumfang und feinen Lautstärkeunterschieden war vor der  Erfindung des Mikrofons nur schwer aufzunehmen. Diesem Mangel versuchten  brillante Unternehmer und Ingenieure mit einer kühnen Erfindung  entgegenzutreten – mit dem Reproduktionsklavier. Statt aus einem  Trichter sollte das Spiel der berühmtesten Pianistinnen und Pianisten  von einem echten Klavier wiedergegeben werden. Im Herbst 1904  präsentierte die Freiburger Firma M. Welte & Söhne eine Sensation.  Ihre neueste Erfindung, das «Welte-Mignon», spielte die schwierigsten  Klavierstücke fast genau so, wie man es von den grossen Virtuosinnen und  Virtuosen im Konzertsaal gewohnt war. Nichts erinnerte an ein  mechanisches Instrument, alles klang völlig natürlich. Als andere Firmen  nachzogen, entwickelte sich ein blühender Markt. Im Laufe der nächsten  drei Jahrzehnte entstanden tausende Aufnahmen, die uns auch heute noch  fasziniert in die «goldene Ära» des Klavierspiels eintauchen lassen.

Die Kataloge von Firmen wie Welte, Hupfeld, Philipps, Aeolian oder der  American Piano Company lesen sich wie ein «Who’s who» von Pianisten,  Komponisten und Dirigenten des ausgehenden 19. und frühen 20.  Jahrhunderts. Eine Generation von damals bedeutenden Künstlern spielte  Musik mittels spezieller Aufnahmeverfahren ein. Viele Namen – auch von  Pianistinnen - sind jedoch in Vergessenheit geraten und warten in der  Sammlung des Museums auf ihre Wiederentdeckung.

Unter dem Titel «Magic Piano» widmet das Museum für Musikautomaten (MMA)  den selbstspielenden Klavieren und der bisher rund 20 Jahre andauernden  Forschungszusammenarbeit des Museums mit der Hochschule der Künste Bern  (HKB) eine Sonderausstellung.

Adresse und Anfahrt:
Museum für Musikautomaten
Sammlung Dr. h.c. H. Weiss-Stauffacher
Bollhübel 1
4206 Seewen SO (Schweiz)

Telefon +41 58 466 78 80

E-Mail: musikautomaten(a)bak.admin.ch


Dank auf Notenrollen eingespielter Musikwerke, kann die Spielweise und Interpretation zahlreicher Pianistinnen und Pianisten bis heute erhalten, gehört und erforscht werden.
© Museum für Musikautomaten, Seewen
Piano reproducteur "Duo Art", The Aeolian Company;
Piano: Steinway & Sons, vers 1924
© Museum für Musikautomaten, Seewen

Zurück zum Seiteninhalt